Als Hermann Bimberg 1858 auf dem Drüpplingser Gutshof eine eigenen Kornbrennerei gründete, war der Hofherr noch einer von vielen in der Region. Es war nämlich in jener Zeit durchaus üblich, landwirtschaftliche Betriebe mit der Alkohol – Destillation um einen Erwerbszweig zu erweitern. Die entalkoholisierte, als „Schlempe“ bezeichnete Maische, die als Restprodukt nach dem Brennvorgang übrig bleibt, diente in den landwirtschaftlichen Brennereien als willkommenes Futter für das hofeigene Vieh. Auf diese Weise fügte sich die Hofbrennerei konsequent in den landwirtschaftlichen Kreislauf. Heute ist die Situation völlig anders – die meisten bäuerlichen Brennereien sind verschwunden oder wurden von Großbrennereien aufgekauft.
Insofern nimmt die Gutsbrennerei Bimberg inzwischen eine Ausnahmestellung ein. Auf den zum Gut gehörenden 110 ha Land reifen noch immer Frucht und Korn für ganz besondere Schnäpse und Liköre, die nach alten Rezepten in einer kleinen Manufaktur hergestellt und von Hand abgefüllt werden.
Neben dem für die Landschaft zwischen Westfalen und Sauerland typischen Korn oder Doppelkorn gehören vor allem Fruchtliköre aus heimischem Wild- und Kulturobst oder gehaltvolle Kräuterliköre zu den Spezialitäten des Hauses. In jüngerer Zeit entstanden aber auch durchaus zeitgemäße Köstlichkeiten.
Im Schnapslädchen auf dem Hof können die Erzeugnisse verkostet und gekauft werden. Bar- und Kartenzahlung ist möglich.
Eine Besichtigung der historischen Brennerei mit einer der letzten Dampfmaschinen Westfalens, ihrer alten Getreidemühle und den traditionellen Destillierapparaten ist auf Anfrage ebenso möglich wie eine Verkostung der Hausschnäpse.
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